Paranüsse
Paranüsse (Bertholletia excelsa), auch Amazonasmandel oder Amazonaskastanie genannt, sind die Samen des bis zu 50 m hoch wachsenden Paranussbaums, der zu den Topffruchtbaumgewächsen (Lecythidaceae) gehört. Sie sind benannt nach dem brasilianischen Bundesstaat Pará.
Paranüsse stammen aus den Regenwäldern des Amazonasgebietes, wo sie auch heute noch ausschließlich wild in Kolumbien, Venezuela, Peru, Bolivien und Brasilien wachsen. Trotz intensiver Bemühungen ist es bis jetzt noch nicht zufriedenstellend gelungen, Paranüsse kommerziell anzubauen. Alle Paranüsse, die heute im Handel sind, werden auch heute noch wild im Regenwald gesammelt.
Paranüsse sind eigentlich die Samen der Frucht des Paranussbaums. Diese Frucht ist wie eine Orange aufgebaut und hat erinnert in ihrem Äußerem etwas an eine Kokosnuss.Sie wird etwa 10 bis 15 im Durchmesser und erreicht ein Gewicht von 1 bis 2 kg. Sie ist von einer harten Schale umgeben, die man aber mit einer Machete aufschlagen kann. Im Inneren dieser Kapsel befinden sich10 bis 16 Paranüsse, die jede wiederum von einer verholzten Samenschale umgeben ist und die wie in einem zusammengeschobenen Fächer kreisrund dicht nebeneinander liegen. Die einzelnen Paranüsse sind dreikantig, länglich und erreichen eine Länge von 3 bis 5 cm. Sie sind von einer dunkelbraunen, holzigen und runzligen Schale umgeben, die zwar hart ist, die man aber mit einem Nussknacker problemlos knacken kann. Der essbare Samenkern ist weiß.
Da der Paranussbaum bis zu 50 m groß wird und damit alle anderen Bäume im Regenwald überragt, können sie nicht gepflückt werden. Die Früchte des Paranussbaums fallen während der Regenzeit von November bis März auf den Boden, wo sie aufgesammelt werden. Anschließend werden die Früchte aufgebrochen, die Paranüsse entnommen und getrocknet.
Paranüsse sind hierzulande praktisch ganzjährig erhältlich. Da die Schale nicht so leicht zu öffnen ist, werden sie oft bereits geschält angeboten. Durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren werden die ungeschützten Paranüsse jedoch schnell ranzig und verderben bereits nach wenigen Wochen. Paranüsse in der Schale sind dagegen, kühl und trocken gelagert, bis zu einem Jahr haltbar. Aus diesem Grund sollte man beim Kauf von Paranüssen stets ungeschälte Paranüsse vorziehen. Die Schale lässt sich problemlos mit einem Nussknacker aufbrechen.
Paranüsse kann man roh als Snack essen. Sie sind außerdem oft Bestandteil in Nussmischungen und Studentenfutter. Paranüsse können außerdem zur Herstellung von Keksen, Kuchen und anderen Backwaren verwendet werden. In ihren Heimatländern ist die Paranuss ein wichtiges Lebensmitteel, denn reich rechnerisch ersetzen nur 6 Paranüsse den Nährstoffgehalt eines Steaks von 200 gr. Aus der Paranuss wird außerdem Öl und Mehl gewonnen. Das Öl der Paranuss wird teilweise von der Kosmetikindustrie weiterverarbeitet.
Wie alle Nüsse sind auch Paranüsse besonders energiereich. 100 gr. Paranüsse enthalten 670 kcal. Sie sind dabei reich an ungesättigten Fettsäuren, was sie besonders gesund macht. Außerdem enthalten Paranüsse einen sehr hohen Anteil an Mineralstoffen Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor und Zink sowie Vitamin B1. Paranüsse sind außerdem das Lebensmittel mit dem höchsten bekannten Gehalt an Selen. Bereits eine Handvoll Paranüsse enthält mindestens 576% der empfohlenen täglichen Menge des wichtigen Antioxidans.