Kornelkirschen
Die Kornelkirsche (Cornus mas), auch Herlitze, Dürlitze, Hirlnuss, Dirndl bzw. Dirndlstrauch, Gelber Hartriegel oder Tierlibaum genannt, ist eine Pflanzenart und gehört zu den Hartriegeln (Cornus). Das Holz der Kornelkirsche ist das härteste Holz, das in Europa heimisch ist; es ist so schwer, dass es nicht im Wasser schwimmt. Die Kornelkirsche ist nicht näher mit der Kirsche verwandt, vielmehr gehört sie einer eigenen Pflanzenfamilie, den Hornstrauch- oder Kornelkirschen- oder Hartriegelgewächsen (Cornaceae) an.
Die Kornelkirsche stammt ursprünglich aus Südeuropa. Die Pflanze war den Menschen schon in der Stein- und Bronzezeit bekannt, in Deutschland war sie im Mittelalter als Heilpflanze begehrt, schon Hildegard von Bingen erwähnte sie in ihren Schriften. Heute ist sie in fast allen wärmeren Regionen Europas bis etwa einer Linie Luxemburg – Mitteldeutschland – Südrussland zu finden. Kornelkirschen wachsen außerdem in Kleinasien, Armenien, im Kaukasus und auf der Krim.
Kornelkirschen sind länglich-oval und etwas kleiner als Kirschen. Vor allem unter den wilden Kornelkirschen gibt es zahlreiche Sorten, die sich in Aussehen und Geschmack zum Teil unterscheiden. Sie erreichen ein Gewicht von etwa 1,5 bis 2,5 gr. Die Schale der meisten Sorten ist glänzend und leuchtend rot, wird aber mit zunehmender Reife dunkler, bis sie im verzehrfähigen Zustand dunkelrot bis beinahe schwarz ist. Außerdem gibt es einige hellrote Kornelkirsch-Sorten sowie einige sehr seltene Sorten, die im vollreifen Stadium gelb sind. In der Mitte der Kornelkirsche befindet sich ein einzelner Stein. Kornelkirschen schmecken sehr säuerlich.
Hauptsaison der Kornelkirschen ist August und September. Sie sollten erst gegessen werden, wenn sie vom Strauch abfallen. Kornelkirschen kann man roh verzehren, sie schmecken aber sehr sauer. Verbreiteter ist die Verarbeitung der Kornelkirsche zu erfrischendem Saft, Süßmost, Marmelade, Sirup, Gelee und Konfitüre. Kornelkirschen lassen sich auch gut einfrieren und trocknen. Aus den Früchten lässt sich außerdem Wein, Likör und Schnaps herstellen, der häufig unter dem Namen „Zisserle“, in Österreich unter dem Namen „Dirndlbrand“ angeboten wird.
Kornelkirschen sind reich an Vitamin C, 100 gr. enthalten etwa 75 bis 125 mg. Um die heilende Wirkung von Früchten, Rinde und Blätter der Kornelkirsche wusste man bereits im Mittelalter. Bereits Hildegard von Bingen empfahl sie gegen Gicht und bei Magenbeschwerden. Die Früchte der Kornelkirsche hilft bei chronischen Darmkrankheiten, Durchfall, und Blutsturz, der Fruchtsaft oder Tee aus der Rinde bei Fieber und Kopfschmerzen.
Während der Blütezeit ist der Strauch der Kornelkirsche über und über mit goldfarbenen Blüten bedeckt, der Bienen anlockt, die daraus wohlschmeckenden Honig bereiten. Wegen des besonders harten Holzes der Kornelkirsche wurde sie früher gerne zu Werkzeugstielen verarbeitet; aus den Ästen der Kornelkirsche wurden sehr begehrte Geh- und Wanderstöcke gefertigt.