Erdbeerbaumfrucht
Die Erdbeerbaumfrucht (Arbutus unedo), auch Meerkirsche oder Hagapfel genannt, ist die Frucht des Westlichen Erdbeerbaums, eine Laubgehölzart aus der Gattung der Erdbeerbäume in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).
Der Erdbeerbaum stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet, wo er auch heute noch wächst. Außerdem wird er in Westfrankreich und in Irland angeboten. Wegen seines Vorkommens im Südwesten Irlands wird er auf Englisch auch gelegentlich Irish strawberry tree oder Killarney strawberry tree genannt.
Die Erdbeerbaumfrucht wird etwa 2 bis 2,5 cm groß. Erdbeerbaumfrüchte reifen extrem langsam, was zur Folge hat, das am selben Baum oft Früchte und Blüten hängen. Die reifen Früchte sind rot und erinnern in der Farbe an Erdbeeren, sind aber nicht mit diesen verwandt. Die Erdbeerbaumfrucht hat eine warzige bzw. gehörnte, ledrig-feste Schale, die man wie bei einer Litschi öffnen kann. Das Fruchtfleisch ist gelb und von mehliger bis fleischiger Konsistenz. Der Geschmack ist süß-säuerlich aber fad und von wenig ausgeprägtem Aroma. Nach dem römischen Gelehrten Plinius dem Älteren soll der Name „unedo“ vom lateinischen „unum edo“ (Ich esse eine) stammen, was darauf hindeutet, dass man keine zweite Erdbeerbaumfrucht essen möchte, wenn man sie einmal probiert hat.
Da sich die Erdbeerbaumfrucht nur schwer lagern und transportieren lässt und aufgrund ihres faden und mehligen Geschmacks ist sie nur lokal von einer gewissen Bedeutung. Die Erdbeerbaumfrucht lässt sich roh verzehren, sie wird jedoch vorwiegend zu Marmelade verarbeitet. In der Algarve wird daraus der für die Region typischen klare Schnaps Medronho hergestellt. Auf Sardinien werden die Blüten zur Gewinnung des sehr intensiven und leicht bitteren Honigs Amaro di Corbezzolo genutzt.
Neben dem Westlichen Erdbeerbaum gibt es den Östlichen Erdbeerbaum (Arbutus andrachne), der im östlichen Mittelmeergebiet wächst. Seine Früchte sind etwas kleiner, sonst aber von ähnlicher Beschaffenheit und haben einen ähnlich faden und mehligen Geschmack.