Mispeln
Die Mispel (Mespilus germanica) beziehungsweise Deutsche Mispel, auch Echte Mispel, Nispel, Aschperln, Asperl, Dörrlitzen, Dürgen, Dürrlitzen, Hespelein, Hundsärsch, Mispelche oder Nespoli genannt, ist eine kugelförmige, etwa 5cm große Frucht. Mispeln haben in Mitteleuropa als Obst praktisch keine Bedeutung mehr. Vereinzelt findet man verwilderte Bestände.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebit der Mispel ist unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass sie aus Westasien, also der Gegend des heutigen Iran, Iraks und der Türkei stammt. Mispeln wurden schon von den Römern nach Mitteleuropa gebracht, wo sie vor allem in Klöstern kultiviert wurden. Karl der Große erließ sogar eine Verordnung, nach der in jedem Klostergarten Mispelbäume angepflanzt werden mussten. Heute findet man Mispeln im Iran, Irak, der Türkei, im Kaukasus, Turkmenistan, der Ukraine, Griechenland, Bulgarien und Italien. Außerdem wurden Mispeln als Kulturpflanze in Mittel- und Südeuropa,Südengland und auf den Kanalinseln sowie in den USA, in Südamerika, in Nord- und Südafrika, Australien und Neuseeland angebaut.
Die Früchte der Mispel sind rund und etwa 5cm groß. Während der Reifezeit verfärben sie sich von grüngelb nach rostbraun. An der Spitze der Mispel findet man fünf deutlich erkennbare Kelchblätter, die vertrocknen wenn die Mispel reif ist und dann kronenartig abstehen. Mispeln werden erst genießbar, wenn die ersten Nachtfröste ins Land gezogen sind oder nach längerer Lagerung. Dabei wird die Gerbsäure in den Mispeln abgebaut und die steinharten bitter-herben Früchte werden weich und schmecken aromatisch-fruchtig und musartig, oft mit einem leichten alkoholischen Geschmack, der an Wein erinnert. Reife Mispeln haben dunkelbraunes, cremiges Fruchtfleisch um 2-3 Kerne. Die Schale läßt sich leicht abziehen.
Mispeln können roh gegessen werden, sie werden aber meistens zu Schnaps, Marmelade, Kompott, Kuchen oder Likör verarbeiten. Aus den getrockneten Schalen lässt sich ein Tee zubereiten. Mispeln haben einen hohen Anteil an Gerbsäure und wurden daher häufig Wein und Most zugesetzt, um diese länger haltbar zu machen.
Mispeln kommen bei uns praktisch nicht mehr in den Handel, sie sind aber in einigen Mittelmeerregionen als Winterobst sehr beliebt. Saison für Mispeln ist etwa November bis Mitte Januar.