Cashewnüsse, Cashewkerne
Cashewnüsse bzw Cashewkerne (Anacardium occidentale), auch Acajou, Kaschu oder Cajou genannt, sind die Kerne des Kaschu, auch Acajubaum oder Nierenbaum genannt, der zur Familie der Sumachgewächse gehört und damit u.a. mit der Mango verwandt ist. Obwohl die Cashewnuss vom Handel zu den Nüssen und damit zum Schalenobst gezählt wird, ist sie botanisch gesehen keine Nuss, sondern der Kern der eigentlichen Frucht, des Cashewapfels.
Cashewnüsse kommen ursprünglich aus Südamerika. Heute sind Brasilien und Indien die weltweiten Hauptproduzenten. Außerdem werden Cashewnüsse in Vietnam, Indonesien, Thailand, Tansania, Guinea-Bissau, Mosambik und Nigeria angebaut.
Die eigentliche Frucht des Cashew-Baumes ist der so genannte Kaschuapfel, an dessen Ende sich ein einzelner Cashewkern entwickelt. Der Kaschuapfel ist etwa apfelgroß und in vollreifem Zustand gelborange bis rot gefärbt, schmeckt leicht süß-säuerlich und hat ein leichtes Apfelaroma. In seinen Heimatländern wird er zu Marmelade, Fruchtsaft und Schnaps verarbeitet. Da der Kaschuapfel bereits einen Tag nach der Ernte zu verfaulen beginnt, kann man ihn nicht lagern oder transportieren. Er spielt daher nur in den Anbauländern eine Rolle.
Die Cashewnuss sitzt am Ende des Kashuapfels.Sie ist von einer harten, ungenießbaren Schale umgeben. Die eigentliche Cashewnuss ist nierenförmig und cremefarben bis beinahe weiß. Die Nussschale enthält ein giftiges Öl, das Cardol, das auch CNSL (cashew nut shell liquid) genannt wird. Dieses Öl verursacht auf der Schleimhaut schwere Verätzungen, auf der normalen Haut ist es stark reizend. Es wird in der Lackindustrie verwendet. Das Öl wird deaktiviert, in dem man die Cashewnüsse komplett mit der Schale entweder in Öl oder über Wasserdampf erhitzt. Dadurch wird nicht nur das ätzende Öl unschädlich gemacht, die Nuss lässt sich auch leichter öffnen und die Cashewkerne entnehmen. Durch den aufwändigen Ernteprozess, der immer noch viel Handarbeit beinhaltet, erklärt sich der relativ hohe Preis von Cashewnüssen.
Cashewnüsse werden roh, geröstet und gesalzen, karamellisiert oder gewürzt im Handel angeboten. Cashewnüsse sind weicher als Erdnüsse. Ihr Geschmack ist einzigartig, süßlich-nussig und schmecken leicht nach Butter und Mandeln. Cashewnüsse lassen sich als Snack knabbern. Sie eignen sich als Zutat für viele Backwaren, aber auch als knackig-nussige Komponente in Salaten oder zu Geflügel. Auch viele Currygerichte und Gerichte der asiatischen Küche werden durch den zarten Geschmack der Cashewnuss bereichert.
Cashewnüsse werden von Februar bis Mitte April geerntet. Da sie sich aber über Wochen und Monate halten sind sie praktisch ganzjährig erhältlich.
Wie alle Nüsse sind Cashewnüsse besonders energiereich. 100 gr. Cashewkerne haben ca. 562 kcal. Bemerkenswert ist der hohe Anteil an Protein (Eiweiß), der etwa 17,5% beträgt. Cashewnüsse haben von allen Nüssen den höchsten Anteil an Magnesium (267mg/100g) und sind auch sonst reich an den Vitaminen A, D und E sowie an den Mineralstoffen Kalium, Phosphor und Calcium. Cashewnüsse haben den höchsten Wert aller Lebensmittel an der essenziellen Aminosäure Tryptophan, das bei der Bildung des Glückshormons Serotonin eine wichtige Rolle spielt.